Uganda: Rechtsanwalt Abed Nasser Mudyobole Opfer gewaltsamen Verschwindens
2 Juni 2025
Das OIAD ist zutiefst besorgt über das gewaltsame Verschwinden des ugandischen Rechtsanwalts Abed Nasser Mudyobole am 17. Mai 2025. Seit seiner Entführung haben die Behörden und die Polizei keine Informationen über seinen Verbleib bekannt gegeben.
Nach Angaben der Uganda Law Society wurde Mudyobole von angeblichen Beamten der Special Investigations Unit (Sonderermittlungseinheit) entführt, als er sich in einem Hotel in Kyaliwajala (Distrikt Wakiso) zu einem Treffen mit einem Mandanten aufhielt. Seitdem haben seine Angehörigen und Kollegen nichts mehr von ihm gehört. Anfragen bei den Strafverfolgungsbehörden blieben unbeantwortet.
Dieses Verschwinden ereignet sich vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Zunahme systematischer Repressionen in Uganda, die durch eine Vielzahl von Fällen von Verschleppungen vornehmlich von Anwälten, Menschenrechtsverteidigern und politischen Gegnern gekennzeichnet ist. Diese Verschleppungen gehen oft mit Folter [1], Isolationshaft und sogar außergerichtlichen Hinrichtungen einher.
Rechtsanwalt Mudyobole ist bekannt für sein politisches Engagement als der National Unity Platform (NUP) angehörender Anhänger der Opposition. Er war zuvor Kandidat bei den Parlamentswahlen und beabsichtigt, 2026 erneut zu kandidieren.
Das Observatorium erinnert daran, dass das Verschwindenlassen von Personen nach internationalem Recht, insbesondere nach dem Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen, ausdrücklich verboten ist und eine schwere Verletzung der Menschenrechte, des Rechts auf Zugang zur Justiz und der Unabhängigkeit des Anwaltsberufs darstellt.
Das Observatorium verurteilt aufs Schärfste das Verschwindenlassen von Rechtsanwalt Abed Nasser Mudyobole.
Das Observatorium ruft die ugandischen Behörden dazu auf, unverzüglich alle Informationen über seinen Haftort zu veröffentlichen.
Das Observatorium fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung von Rechtsanwalt Abed Nasser Mudyobole oder, falls dies nicht möglich ist, seine Vorführung vor eine unabhängige Justizbehörde.
Das Observatorium fordert die ugandischen Behörden nachdrücklich auf, das Verschwindenlassen von Personen zu beenden, diese Verstöße unabhängig zu untersuchen und die Sicherheit von Rechtsanwälten in Uganda im Einklang mit den Grundprinzipien der Vereinten Nationen zur Rolle der Anwaltschaft zu gewährleisten.
[1] Internationales Observatorium für bedrohte Anwälte, Alarmmeldung: Eron Kiiza (Uganda), 24. März 2025, < https://protect-lawyers.org/de/case/eron-kiiza/>
