DR Kongo: Anhaltende Mordversuche und Drohungen gegen kongolesische Anwälte in Uvira
30 September 2025
Die Anwaltschaft in der Demokratischen Republik Kongo ist im Kontext des bewaffneten Konflikts in Nord- und Südkivu nach der von der ruandischen Armee unterstützten M23-Rebellion im Osten der DR Kongo weiterhin Ziel von Angriffen .[1]
Seit Februar 2025 sind die Anwälte Olivier Fataki Lungwe, Christian Loseka Mitamba, Eric Shejembe Ruhimbana, Alphonse Eric Mushuka und Augustin Rukakiza Mitambo wiederholten Morddrohungen von Mitgliedern bewaffneter Gruppierungen ausgesetzt. Die Anwälte hatten unter anderem Opfer von Vergewaltigungen und Morden in der Stadt und dem Gebiet Uvira südlich von Bukavu unterstützt. Sie werden nun von Mitgliedern bewaffneter Gruppen verfolgt, die angeblich aufgrund der Verteidigung dieser Fälle verurteilt wurden.
Die Urheber dieser Drohungen sind derzeit auf freiem Fuß, nachdem alle Gefangenen aus dem Zentralgefängnis Mulunge in Uvira geflohen sind. Seitdem haben sich die meisten von ihnen aktiven bewaffneten Gruppen angeschlossen, nachdem die M23-Rebellen in die Stadt Uvira vorgerückt waren.
Auch Rechtsanwalt Loseka Mitamba soll am 25. September nur knapp einem Mordversuch entgangen sein, bei dem eine Person auf einem Motorrad aus nächster Nähe auf ihn geschossen hatte. Dies ist nicht der erste Mordversuch gegen einen Angehörigen der Rechtsberufe; in der Tat wurden mehrere solcher Versuche von lokalen Organisationen dokumentiert.
Einer der fünf Anwälte, die ins Visier genommen wurden, wurde am 30. September 2025 entführt. Er wurde schließlich an einen Baumstamm gefesselt aufgefunden; sein Gesundheitszustand ist nach wie vor kritisch.
Das berufliche Engagement von Anwälten für die Opfer schwerer Verbrechen setzt sie systematischen Repressalien aus. Diese systematischen Schikanen zeugen von der extremen Verletzlichkeit, in der sich Anwälte befinden, die gegen die Straflosigkeit vorgehen. Die Situation bestätigt einen besorgniserregenden Trend, den das OIAD bereits in einer früheren Pressemitteilung angeprangert hat.
Das Observatorium verurteilt aufs Schärfste diese wiederholten Menschenrechtsverletzungen gegen Rechtsanwalt Olivier Fataki Lungwe, Rechtsanwalt Christian Loseka Mitamba, Rechtsanwalt Eric Shejembe Ruhimbana, Rechtsanwalt Alphonse Eric Mushuka und Rechtsanwalt Augustin Rukakiza Mitambo .
Das Observatorium bekräftigt seine unverbrüchliche Solidarität mit seinen kongolesischen Kollegen.
Das Observatorium ruft die nationalen Behörden und die internationale Gemeinschaft erneut dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz, die körperliche Unversehrtheit und die freie Ausübung des Anwaltsberufs in der DRK zu gewährleisten.
Das Observatorium ermahnt die kongolesischen Behörden nachdrücklich, die Ausübung der Rechtsprechung ohne Angst oder Repressalien zu ermöglichen.
Das Observatorium erinnert die Demokratische Republik Kongo an ihre Verpflichtungen im Rahmen des Völkerrechts, insbesondere:
- Artikel 6 (1) des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte: „Das Recht auf Leben ist der menschlichen Person angeboren. Dieses Recht muss durch das Gesetz geschützt werden. Niemandem darf willkürlich das Leben entzogen werden“.
- Artikel 4 der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker: „Die menschliche Person ist unverletzlich. Jeder Mensch hat das Recht auf Achtung seines Lebens sowie auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Niemandem darf dieses Recht willkürlich vorenthalten werden“.
- UN-Grundprinzip zur Rolle der Anwaltschaft 18: „Rechtsanwälte dürfen aufgrund der Ausübung ihres Berufes nicht mit ihren Mandanten oder der Sache ihrer Mandanten gleichgesetzt werden.“
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[1] France 24, “Rwandan soldiers fighting with M23 rebels in DR Congo, says UN report”, veröffentlicht am 8. Juli 2024, online verfügbar.
