Der Anwalt für Menschenrechte und Gründer des Adalah-Zentrums für Rechte und Freiheiten, Mohamed El-Baqer, wurde am Donnerstag, den 20. Juli, nach einer „Begnadigung durch den Präsidenten“ Al-Sisi freigelassen.
Nach vier Jahren und zehn Monaten Haft in den Hochsicherheitsgefängnissen Tora 2 und Badr 1, in denen er zahlreiche Misshandlungen erlitten hatte, wurde der Anwalt aufgrund einer „Begnadigung durch den Präsidenten“ freigelassen. Die Begnadigung geschieht ein Jahr vor den allgemeinen Wahlen in Ägypten.
Die Inhaftierung von Herrn El-Baqer erfolgte aufgrund seiner Verteidigung des Aktivisten und entschiedenen Regimegegners Alaa Abdel Fattah, der ebenfalls wegen „Verbreitung von Falschinformationen“ und der „Verbindung zu einer terroristischen Vereinigung“ inhaftiert war.
Die Vereinten Nationen, die Europäische Union, das Observatorium und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen fordern seit mehreren Jahren die Freilassung von Mohamed El Baqer. Seine Arbeit fand internationale Anerkennung als ihm 2020 vom Rat der europäischen Anwaltskammern (CCBE) ein angesehener Menschenrechtspreis verliehen wurde, da er „den Beruf des Rechtsanwalts durch die Verteidigung der grundlegenden Werte beruflichen und persönlichen Verhaltens ehrte“.
2021 machte die Internationale Beobachtungsstelle für gefährdete Anwälte mit einer offiziellen Mitteilung an zwölf Länder und die EU-Botschaft in Ägypten darauf aufmerksam, dass dort keine Sicherheitsgarantien für Rechtsanwälte bestehen.
2022 berichtete die Weltorganisation gegen Folter (OMCT), dass in Ägypten immer noch mehr als 80 Rechtsanwälte aufgrund der Verteidigung der Rechte ihrer Mandanten und wegen ihres Einsatzes für die Wahrung der Menschenrechte inhaftiert sind.