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Mexiko

Mexiko: Das Observatorium verurteilt den Mord an der Frauenrechtsanwältin Cecilia Monzón.

24. Mai 2022

Die Frauenrechtsanwältin Cecilia Monzón wurde am Samstag erschossen, als sie mit ihrem Auto durch die Straßen von San Pedro Cholula in Puebla fuhr.

Cecilia Monzón ist eine Strafverteidigerin, die sich gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts eingesetzt hat. Sie hat sich für die Rechte von Frauen in Mexiko und gegen die Gewalt, der sie ausgesetzt sind, engagiert. Außerdem hatte sie mehrere verantwortungsvolle Positionen in der öffentlichen Verwaltung[1] und in der politischen Sphäre .[2]

Seit 2019 wurde die Anwältin Cecilia Monzon mehrfach bedroht und belästigt. Obwohl sie bei der Staatsanwaltschaft Schutzmaßnahmen beantragt hatte, waren diese ihr verweigert worden.

Ihr Mord reiht sich in eine bestürzende Welle von Gewalt gegen Frauen in Mexiko ein, insbesondere gegen diejenigen, die den Beruf des Rechtsanwalts ausüben. Bereits im Februar hatte das Observatorium gegenüber den mexikanischen Behörden wegen derErmordung der Umweltanwältin Verónica Guerrero und der Anwältin und Aktivistin  Patricia Rivera Reyes im März 2022 Alarm geschlagen.

Die mexikanischen Behörden müssen die notwendigen Schutzvorkehrungen treffen, um Angriffe auf das Leben ihrer Bürger zu verhindern, und dies umso mehr, wenn das Opfer ein Menschenrechtsverteidiger ist, gemäß den Verpflichtungen, die sich aus der ausdrücklichen Rechtsprechung des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte ergeben .[3]

Es ist dringend erforderlich, dass der mexikanische Staat diese gefährliche Situation beendet, den Opfern und Familien die Verfolgung und Verurteilung dieser Verbrechen garantiert und wirksam und unverzüglich für den Schutz der Personen sorgt, die Ziel systematischer Drohungen und Gewalttaten sind.

Das Observatorium verurteilt die Ermordung von Cecilia Monzón und drückt ihre Solidarität mit der Familie und den Freunden des Opfers aus.

Das Observatorium fordert die mexikanischen Behörden auf, die Täter mit aller gebotenen Sorgfalt zu untersuchen und zu verfolgen.

Das Observatorium möchte die mexikanischen Behörden an die Grundprinzipien erinnern, die in der Amerikanischen Menschenrechtskonvention, insbesondere in den Artikeln 5 und 8 sowie 24, verankert sind;

„Jede Person  hat das Recht auf Achtung seiner körperlichen, geistigen und seelischen Unversehrtheit. (Artikel 5)“

„Jede Person hat ein Recht darauf, dass ihre Sache von einem zuständigen, unabhängigen und unparteiischen Richter oder Gericht (…) innerhalb angemessener Frist mit gebührenden Garantien verhandelt wird (Artikel 8)“.

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Daher haben sie alle Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz, ohne Diskriminierung irgendwelcher Art.“ (Artikel 24)

Die mexikanischen Behörden sind außerdem verpflichtet, Anwälten den für die Ausübung ihres Berufs erforderlichen Schutz zu gewähren, wie es in den 1990 in Havanna verabschiedeten Grundprinzipien für die Rolle der Anwaltschaft, insbesondere in den Grundsätzen 16 und 17, festgelegt ist:

„Die staatlichen Behörden stellen sicher, dass Rechtsanwälte a) alle ihre beruflichen Aufgaben ohne Behinderung, Einschüchterung, Belästigung oder unzulässige Einmischung erfüllen können“ (Grundsatz 16).

„Wenn die Sicherheit von Anwälten bei der Ausübung ihrer Pflichten bedroht ist, müssen sie von den Behörden angemessen geschützt werden.“ (Grundsatz 17)

 

 

 

[1] Sie war Direktorin für soziale Entwicklung der Gemeinde San Pedro Cholula, Verantwortliche für Transparenz und Zugang zu Informationen bei der Staatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung, Delegierte des Instituto Poblano de la Juventud, technische Bezirkssekretärin und Koordinatorin des nationalen Kreuzzugs gegen den Hunger in San Andrés Cholula.

[2] Sie war Mitglied der Institutionellen Revolutionären Partei (PRI) gewesen und hatte auch für die Grüne Ökologische Partei (PVEM) für das Amt des Stadtpräsidenten von San Pedro Cholula kandidiert.

[3] CASO DIGNA OCHOA Y FAMILIARES VS. MÉXICO* SENTENCIA DE 25 DE NOVIEMBRE DE 2021: https://www.corteidh.or.cr/docs/casos/articulos/seriec_447_esp.pdf